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Biochirurgisches Debridement
Was ist ein biochirurgisches Débridement?
Obwohl es für viele seltsam klingen mag – bei dieser Methode des Débridements tun steril gezüchtete Fliegenlarven ein gutes Werk, indem sie abgestorbenes Gewebe fressen. Der Arzt setzt bspw. die Larven der Gattung Lucilia sericata, auch „Gefräßige Lucy“ genannt, entweder frei oder in einem speziellen Beutel auf die Wunde. Der Speichel der Larven baut Nekrosen und Beläge ab. Das schont lebendes, vitales Gewebe. Bewährt haben sich die Fliegenlarven besonders an Stellen, wo kaum oder wenig Untergewebe für chirurgische Eingriffe vorhanden ist.
Die Vor- und Nachteile des biochirurgischen Débridement
Vorteile
- Die Wunde wird gereinigt.
- Das Larvensekret hat nachweislich antibakterielle Wirkung.
- Die Heilung wird stimuliert.
- Die Wundreinigung ist vergleichsweise schonend.
Nachteile
- Nebenwirkungen wie Kribbeln, Juckreiz oder Schmerzen.
- Nicht geeignet bei Wunden, die leicht zu Blutungen neigen oder sich in der Nähe von größeren Gefäßen und Körperhöhlen befinden, die schlecht durchblutet sind.
- Wirkungslos, wenn zum Beispiel mit einem Kompressionsverband auf die Larven Druck ausgeübt wird, da die Larven unter größerem Druck absterben.
Bei der Larventherapie handelt es sich um ein bewährtes Verfahren. Voraussetzung ist aber natürlich, dass die Patienten die Hilfe der „Gefräßigen Lucy“ akzeptieren können.
Linda FischerFachliche Leitung PROCARE Wundzentren